Panzerschlacht bei Kursk vor 81 Jahren - Gedanken
Berlin [ENA] Es soll die größte Panzerschlacht im August 1943 gewesen sein, die von der Menschheit registriert wurde. Die Aufgabe der deutschen Wehrmacht war es, in der damaligen Sowjetunion, nach der Niederlage in Stalingrad, wieder die Offensive zu erreichen. Die riesigen Panzerarmeen beider Seiten sind nach wie vor legender und werden in den Geschichtsbüchern mit 8000 gepanzerten Fahrzeugen angegeben
Die Panzerschlacht dauerte vom 21. August 1943 bis zum 23. August 1943 und endete bekannter Weise mit der Niederlage der deutschen Wehrmacht, die nach 20 Monaten mit der bedingungslosen Kapitulation abgeschlossen wurde. Diese Schlacht ist im heutigen russischen Verständnis ein besonderer Tag. Nicht nur im Gedenken der Toten, sondern er wird nach wie vor als Mahnung verstanden. Heute haben wir eine Situation, die unterschiedlich interpretiert wird. Zum einen lässt die Bundesregierung die Kernaussage verlauten, der Einmarsch der ukrainischen Armee in die russische Kursker Region – war zwar mit uns nicht abgestimmt, wie auch immer – aber vom Völkerrecht zulässig.
Das alles scheint aber nicht den Kern zu treffen. Mit dem Einmarsch der ukrainischen Armee in die russische Region Kursk wird die militärische Stärke dargestellt. Zum anderen wird die Sinnhaftigkeit vom militärischen Standpunkt deutscher und internationaler Kommentatoren bezweifelt. Welche dieser Interpretationen richtig sind, wird die Zeit zeigen. Eine Sache sollte man nicht aus den Augen verlieren. Die historische Dimension dieser Panzerschlacht von 1943 sollte auch heute nicht übersehen werden. Sie ist im russischen Selbstverständnis tief verwurzelt, ebenso wie die Schlacht um Stalingrad und letztlich der Sieg über die deutsche Wehrmacht und den Faschismus im Mai 1945.
Berechtigt verweisen die Kommentatoren darauf, dass der Unterschied zu 1943 darin besteht, dass beide Seite damals mit der militärischen verfügbaren Wucht auf einander trafen. Die ukrainische Armee hatte im jetzigen Vormarsch kein entsprechendes Gegengewicht der militärischen Stärke Russlands und konnte so den Vormarsch realisieren. Innenpolitisch hat das für die Ukraine bekannter Weise eine hohe politische Bedeutung. Man kann nachweisen, dass die ukrainische Armee nach wie vor offensiv sein kann.
Gleichzeitig wird offensichtlich immer wieder der Bezug auf den ukrainischen Nationalhelden Stephan Bandera gesucht, um auch vor den neu errichteten Denkmälern zu Ehren Banderas ab und zu poussieren. Das spielt in der Westukraine nach wie vor eine große Rolle. In Polen, Israel und Russland ist Stephan Bandera jedoch als Nazikollaborateur und Kriegsverbrecher bleibend registriert. Sollen doch auf sein Vernichtungskonto bzw. der OUA Tausende Juden, Polen und natürlich Russen kommen. Der ehemalige Botschafter Melnik in Deutschland negierte die Rolle des ukrainischen Nationalhelden Bandera als Kriegsverbrecher und wurde nach internationalen Protesten von seiner Funktion entbunden.
Insofern erscheint der Einmarsch der ukrainischen Armee in die Kursker Region auch ein positiver Impuls im ukrainischen Nationalismus zu sein, der aber einer Deeskalation des Kriegsgeschehens nicht förderlich sein dürfte. Zweifellos ist aber diese Aktion wesentlich für den von Selenskyjs dargestellten „Siegesplan“. Die unterschiedlichen Betrachtungsweisen machen immer wieder eines deutlich – nur eine Diplomatie ist in der Lage, Frieden zu schaffen.