Montag, 09.12.2024 11:57 Uhr

Friedensaktion: "Wollen wir zur Zielscheibe werden?"

Verantwortlicher Autor: Sergej Perelman Stuttgart, 06.11.2024, 12:08 Uhr
Nachricht/Bericht: +++ Politik +++ Bericht 1534x gelesen
Stuttgarter Friedensaktivisten der "EUCOM-AG" im Gespräch mit Bürgern

Stuttgart [ENA] Aus Sorge, selbst Zielscheibe eines militärischen Angriffes zu werden, stellten 9 Friedensaktivisten des Stuttgarter Friedens-Arbeitskreises "EUCOM-AG" am Samstag, 2.11.2024, einen Aufklärungs- und Informationsstand in Stuttgart-Vaihingen bei der Schwaben-Galerie auf, um mit der Bürgerschaft über die Kanzlerentscheidung, ab 2026 neue US-Raketen und -Marschflugkörper in Deutschland zu stationieren, zu diskutieren.

Der nachstehende Bericht basiert auf der Pressemitteilung der EUCOM-Arbeitsgruppe vom 02. November 2024.

Die Friedensaktivistinnen und -aktivisten informierten die Passanten bei ihrer Aktion vor der Stuttgarter Schwabengalerie in Vaihingen über die kriegsgefährliche Kanzlerentscheidung, ab 2026 neue US-Raketen und -Marschflugkörper in Deutschland zu stationieren. Diese können in weniger als 10 Minuten Ziele in Russland erreichen. Die Friedensaktivisten sehen darin eine doppelte Gefahr für Leib und Leben der Deutschen. Denn sowohl die Raketen seien "Magneten" für feindliche Angriffe als auch US-Kommandozentralen wie das "EUCOM" in Stuttgart, die als Raketen-Steuerung fungieren, meinen die Aktivisten.

Flyer informierten über die potentielle Eskalationsdynamik und darüber, dass Städte "grundsätzlich nicht verteidigbar sind". Erstschlagraketen in Deutschland, das "EUCOM" als Oberkommandozentrale in Stuttgart, Stuttgarts Einwohner als Zivilgesellschaft dieser dicht besiedelten Stadt sind die sachlichen Gründe für ihr friedenspolitisches Engagement und ja - auch Ängste vor der Zukunft. Einige Friedensaktivisten schockierte das völlige Desinteresse und die Desinformiertheit vieler Bürger.

Die zahlreichen Dialoge bestätigten die großen Defizite an sachlicher Information über das Raketenprogramm unter der Bürgerschaft. Regierungssprech wie "Abschreckung ist notwendig", "Putin ist nicht zu trauen" ist in den Köpfen fest verwurzelt. Alternative Forderungen zu Kriegstüchtigkeit wie verhandeln, abrüsten, soziale und ökologische Sicherheit schaffen erschienen vielen als neue Botschaft. Über 100 Infoblätter wurden von interessierten Passanten entgegengenommen und in Einkaufstaschen gesteckt. Umso wichtiger ist es aus Sicht der Aktivisten, ihre Aufklärungsarbeit fortzusetzen.

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