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Lebensgefahr für Einsatzkräfte

Verantwortlicher Autor: Haas Enns/OÖ., 23.01.2020, 16:18 Uhr
Presse-Ressort von: Dr. Franz Haas Bericht 4674x gelesen
FFW Enns/OÖ
FFW Enns/OÖ  Bild: Feuerwehr Enns

Enns/OÖ. [ENA] Was relativ harmlos begann, endete fatal. Ein bislang unbekannter Brandstifter legte am 19.1.2020 in Enns/OÖ. drei Brände. Um 17:50 Uhr wurde die Feuerwehr Enns zu einem Abfalleimerbrand im Bereich des Bahnhofs Enns gerufen, um 19:13 Uhr brannte ein Müllcontainer, ebenfalls im Bereich des Bahnhofs.

Um 21:08 Uhr brannte schließlich eine Lagerhalle des Bahnhofs Enns. Schon beim Eintreffen der ersten Fahrzeuge war dem Einsatzleiter klar, dass es sich um ein ausgedehntes Schadensfeuer handelt, weshalb er sofort Alarmstufe 2 auslöste, wodurch auch die Feuerwehren Asten, Hargelsberg, Kronstorf und Bruck-Hausleiten verständigt wurden. Die Lagerhalle stand schon beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte in Vollbrand. Allerdings erkannten die Einsatzkräfte auch sofort eine weitere Gefahrensituation, die bei Missachtung für sie tödlich enden hätte können. Durch die Hitze des Feuers wurde ein Strommasten einer 15.000 Volt Leitung derartig in Mitleidenschaft gezogen, dass er sich verformte und die stromführenden Leitungen zu Boden fielen ließ.

Die Feuerwehrleute mussten daher mit den Löschmaßnahmen solange warten, bis durch den Notfallkoordinator der Österreichischen Bundesbahnen nach Abschalten der Leitung eine Freigabe erfolgte. Durch den Einsatzleiter der ÖBB wurde die sofortige Einstellung des Zugverkehrs der Westbahnstrecke veranlasst, da der beschädigte Strommasten auf die Gleise zu fallen drohte. Seitens der ÖBB musste ein Schienenersatzverkehr eingerichtet werden. Aufgrund der großen Strahlungshitze wurde auch eine Lokomotive der ÖBB, die in der Nähe des Brandobjektes abgestellt war, schwer beschädigt. Von den eingesetzten Kräften konnte der Brand schließlich gegen Mitternacht unter Kontrolle gebracht werden. An der Lagerhalle entstand Totalschaden.

Unter Verwendung eines Baggers wurden die Reste der Brandruine schließlich auseinander gezogen und von der Feuerwehr endgültig gelöscht. In den Vormittagsstunden des 20. Jänner 2020 wurden weitere Erhebungen zum Brandereignis bei der Lagerhalle am Bahnhof in Enns durchgeführt. Beamte des Landeskriminalamtes OÖ. nahmen in Zusammenarbeit mit den Beamten der Polizeiinspektion Enns den Tatort in Augenschein. Zudem kamen ein Brandmittelspürhund sowie die Polizeidrohne zum Einsatz. Ein Sachverständiger der Brandverhütungsstelle wurde durch die Staatsanwaltschaft Steyr bestellt und war ebenfalls bei der Begehung des Tatortes anwesend.

Aufgrund der Spurenlage und der Bestätigung durch den Brandmittelspürhund konnte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die Verwendung eines Brandbeschleunigers festgestellt werden. Nach der Spurensicherung durch die Tatortgruppe des LKA OÖ und der ausführlichen Begehung des Tatortes konnte die polizeiliche Sperre des Brandortes aufgehoben werden. Wegen der Dringlichkeit für den Zugverkehr wurde umgehend mit den Reparaturarbeiten an der betroffenen Gleisstrecke begonnen. Die Polizei bestätigte in einem Zeugenaufruf am frühen Abend des 20.1.2020, dass es der Brand durch einen Brandstifter mittels Einbringen eines Brandbeschleunigers gelegt worden war und ersucht um zweckdienliche Hinweise.

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