Donnerstag, 28.03.2024 13:43 Uhr

Weisheit?

Verantwortlicher Autor: SIR F.E.Eckard Prinz von Strohm Windeck, 25.11.2022, 21:25 Uhr
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Windeck [ENA] Ein alter Indianer saß mit seinem Enkelsohn am Lagerfeuer. Der Alte sagte nach einer Weile des Schweigens:"Weißt du, in meinem Leben ist es oft so, als ob zwei Wölfe in meinem Herzen miteinander kämpfen. Einer der beiden ist rachsüchtig, aggressiv und grausam. Der andere hingegen ist liebevoll, sanft und mitfühlend." "Welcher der beiden gewinnt den Kampf um dein Herz?"fragte der Junge."Den Wolf, den ich füttere."Alte

In vielen alten Sprüchen steckt große Weisheit, wie auch in diesem Spruch. Wir sollten unser besonderes Augenmerk auf die Antwort des alten Mannes richten, um den tiefgründigen Sinn, der darin liegt, zu verstehen. In dem Zitat selber geht es um 2 Wölfe die sich in unserem Herzen befinden. Seine Antwort beschreibt sehr anschaulich unseren inneren Kampf der sich immer in uns abspielt, in dem Bild, dass nur der Wolf gewinnt, den wir füttern. Was wird uns damit versinnbildlicht? Es ist so, dass sich in uns immer beide Teile befinden, der eine, der lebensbejahend, mitfühlend und liebevoll reagiert, aber auch der andere, der das gegenteilige Gefühl aus uns herausbrechen lässt.

Je nach Situation handeln wir meistens unbewusst, in dem wir uns automatisch durch unsere Emotionen leiten lassen. Teilweise treffen wir unsere Entscheidungen spontan aus unserem Bauchgefühl heraus und geben so einem der beiden „Wölfe“ sein Futter, d.h. wir verwirklichen das, wofür wir uns entscheiden. Die Frage, die wir uns dann im Nachhinein stellen müssen ist: „Haben wir auch den richtigen Wolf gefüttert?“ Maßgeblich dafür sind die Beweggründe, die uns zu unserem Handeln bewegt haben. Fühlen wir uns z.B. falsch verstanden, betrogen, erniedrigt oder gar bedroht, fällt es uns schwer liebevoll zu reagieren. Ebenso, wenn wir um unser Recht kämpfen müssen. Ausschlaggebend ist immer die Ausgangssituation in der wir uns befinden.

Wenn wir jedoch aus Bequemlichkeit und ohne nachzudenken einfach mit unseren Emotionen mitschwimmen, dann haben wir später die Folgen zu verantworten, die sich daraus ergeben. Das bedeutet, dass wir uns in jeder Situation unseres Lebens stets aufs Neue und bewusster entscheiden müssen, welchen Wolf wir füttern. Ob den lebensbejahenden, liebevollen, der voller Mitgefühl ist, aber auch für Wahrheit und Gerechtigkeit eintritt, oder vielleicht den, der aus Angst resigniert und passiv bleibt. Wofür wir uns auch immer entscheiden, und diese Wahl zu treffen hat Gott uns ja freigestellt, indem er uns einen freien Willen gab. Wir werden das, wofür wir uns entscheiden, verwirklichen.

An diesem Punkt möchte ich noch einmal auf die Antwort des alten Mannes verweisen. Er sagte, der Wolf, den ich füttere, gewinnt. Dazu fallen mir diverse Gespräche ein, die ich erst kürzlich geführt habe. Seltsam und erschreckend zugleich daran ist, dass alle dieselbe Ansicht, im Hinblick auf die Szenarien die uns für den kommenden Herbst/Winter bevorstehen haben. Jeder ist unzufrieden, keiner hält die Maßnahmen für gut und ausnahmslos jeder jammert über die steigenden Preise, die sowohl im Energiesektor als auch in allen anderen Lebensbereichen zu spüren sind. Bereits aus Angst vor einer bevorstehenden Gasknappheit versucht sich ein Teil der Bevölkerung durch den Kauf von Heizlüftern zu wappnen, um nicht zu frieren.

An dieser Stelle möchte ich noch einmal auf die Gespräche zurückkommen, von denen ich vorher sprach. Das, was mir extrem auffiel, war der Wortlaut, der ausnahmslos gleichermaßen von allen für die Lage der Nation gewählt wurde. „Wir können es sowieso nicht ändern“. Als ich daraufhin die Gegenfrage stellte: „Wenn nicht wir, wer dann?“, verstummten alle zusehends, oder zuckten mit ihren Schultern. Der ein oder andere kam dabei vielleicht ins Grübeln. Und genau daran erkennt man, welcher Wolf von der Masse derzeit gefüttert wird. Der, der vermeintlichen Solidarität, der der Passivität, der der alles zulässt und der der aus Angst vor etwaigen Folgen klein beigibt. Ist das richtig?

Schauen wir einmal in die Bibel. Jeder weiß, dass Jesus Christus, Gottes Sohn zu uns kam, um den Menschen die Liebe Gottes näher zu bringen und um uns zu helfen. Jeder würde ihn als einen guten Menschen bezeichnen. Aber Jesus konnte auch anders als lieb und nett sein. In der Bibel steht: Kurz vor dem jüdischen Passahfest reiste Jesus nach Jerusalem. Dort sah er im Vorhof des Tempels viele Händler, die Rinder, Schafe und Tauben als Opfertiere verkauften. Auch Geldwechsler saßen hinter ihren Tischen. Jesus machte sich aus Stricken eine Peitsche und jagte die Händler mit all ihren Schafen und Rindern aus dem Tempelbezirk. Er schleuderte das Geld der Wechsler auf den Boden und warf ihre Tische um.

Den Taubenhändlern befahl er: »Schafft das alles hinaus! Das Haus meines Vaters ist doch keine Markthalle!« Jesus Christus, der die Liebe Gottes verbreitete, handelte hier auf Grund der Umstände entsprechend erzürnt und trat für Recht und Ordnung ein. Er war dafür bekannt, dass er sich fürsorglich, helfend und heilend um die Menschen sorgte, aber genauso kämpfte er gegen das Unrecht, das den Menschen widerfuhr. Dies war auch für ihn nicht immer einfach und er schaffte sich so auch Feinde. Vielleicht sollten wir uns diese Situation noch einmal vor Augen halten. Immer nur gut sein zu wollen, heißt noch lange nicht, dass man aus Solidarität auch tatsächlich hinter den wahrlich Guten steht, oder das richtige lebt.

Überlegt einmal für euch, welcher der beiden Wölfe überwiegend von der Masse gefüttert wird, wenn jeder nur zuschaut, mitmacht und glaubt: „Wir können es sowieso nicht ändern“. Danach betrachtet euch selbst und stellt euch die Frage: Ist es wirklich das, was ich will? Welchen Wolf füttere ich? Oder lasse ich mich zu etwas hinreißen? Darüber sollte jeder für sich einmal nachdenken.

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