Saudi Arabien als Touristenmagnet
Zürich [ENA] Bis vor kurzen konnte Saudi Arabien kaum bereist werden. Doch das Königreich will sich modernisieren, unabhängiger vom Öl werden. Angespornt durch die Erfolge der Emirate planen die Scheichs viel Geld für Hotels und touristische Angebote zu mobilisieren.
Touristiker werden ins Land geholt, Internetauftritte aufgeschaltet, in die Werbung Gelder gesteckt und Hotels errichtet. Zusätzlich gibt es ambitionierte Ziele wie die neue Zukunftsstadt Line, beschrieben im Projekt Neom und grosse Tourismusprojekte in Alula und Diriyah bei Riad. Saudi Arabien hat Wüste, Gebirge, Oasen, Metropolen und das Rote Meer. Viele Stätten sind Unesco Weltkulturerbe. Das Rote Meer bietet Entwicklungsperspektiven für Badeurlaub, ähnlich wie Ägypten.
Visa können elektronisch für touristische Reisen eingeholt werden. Dabei dürfen die Touristen sich im Land relativ frei bewegen. Schon heute ist Saudi Arabien ein wichtiges Reiseziel, allerdings für den religiösen Tourismus. Jeder Moslem soll einmal im Leben nach Mekka und Medina pilgern. Diese Städte und einige Wüstengebiete bleiben für Nichtmoslems verboten. Ich erstelle zurzeit eine Tourismus Webseite für Deutsch. Die Arbeitsunterlagen, sogenannte Media Kits und Fotos genügen für die Informationsaufbereitung. Anfragen von der saudischen Tourismusbehörde werden rasch beantwortet. Tourismus lohnt, es sind ca. 25 Milliarden Euro, die der Tourismus heute jährlich ins Land spült, 100 Milliarden ist das Ziel für das Jahr 2030.
Wie äussern sich die Einheimischen zum Tourismus? Sie sind bisher gerne ins Ausland gereist, neu sollen sie die Reiseziele im eigenen Land entdecken. Für moderne Saudis und Frauen ist der Tourismus willkommen, er schenkt mehr Freiheiten. Das Fahrverbot für Frauen wurde aufgehoben, erste Kinos eröffnet, die Kleidervorschriften für Touristinnen sind lockerer. Tourismus baut Vorurteile ab und ist ein Treiber für die Modernisierung. Viele Saudis, gerade auf dem Land sind stark in Traditionen verhaftet. Die Touristen sollten den Rat der Tourismusbehörde folgen und die beworbenen Reiseziele besuchen. Durch die Öleinnahmen sind genügend Mittel für Investitionen im Tourismus vorhanden. Die Emirate haben gezeigt, was möglich ist.