
Lea Siegl, Österreichs jüngste Olympiateilnehmerin

Oberösterreich [ENA] Mit ihren 22 Jahren ist die Oberösterreicherin Lea Siegl die jüngste Olympia-Teilnehmerin Österreichs. Schon mit drei Jahren hatte sie ihr erstes Pony bekommen.. Das Reiten wurde ihr quasi schon in die Wiege gelegt. Zuhause im Familien-Reitbetrieb in Hargelsberg trainiert sie jeden Tag.
Reitlehrer ist der eigene Vater Harald – die beste Voraussetzungen für eine Reitkarriere. Lea trainiert gezielt für Meisterschaften in der Disziplin Vielseitigkeit. Diese Wettkämpfe setzen sich aus drei Teilprüfungen, Dressur, Geländereiten und Springen zusammen. In der Dressur und im Springreiten geht es hauptsächlich um Genauigkeit. Beim Geländeritt kommt es auf die Geschwindigkeit, Flexibilität, Ausdauer und Mut an. Leas Ziel ist hauptberuflich im Reitsport tätig zu sein. Nebenbei studiert sie für das Lehramt, einfach um eine Absicherung zu haben. Insgesamt hat sie vier Pferde, die sie alle gemeinsam mit ihrem Vater selbst ausgebildet hat.
Mit drei ihrer Pferde konnte sie sich für die olympischen Spiele in Tokio 2021 qualifizieren. So startet sie schließlich als jüngste Olympiateilnehmerin am Freitag mit ihrem Pferd DSP Fighting Line in der ersten Teilprüfung, der Dressur. Mit 32,6 Punkten war es zwar nicht ihr bestes Dressurergebnis, kam aber an ihre eigene Erwartung von etwa 30 Punkten heran. Dennoch musste man als stiller Beobachter feststellen, dass die Richter sich mit den Wertnoten bei ihr sehr stark zurückgehalten haben und berühmtere Reiter und Reiterinnen bei Fehlern nicht so abgestraft wurden. Platz 28 wurde es schließlich für Lea Siegl und Fighting Line nach der Dressur. Am Sonntag ging es dann weiter mit der Geländeprüfung.
Olympiareif präsentierte sich die Geländestrecke Sea Forest, auf der Parcoursbauer Derek di Grazia eine höchst anspruchsvolle, wenngleich wegen der hohen Temperaturen doch leicht verkürzte Linienführung gesetzt hatte. Auf den 4420 Metern standen 23 Hindernisse mit insgesamt 36 Sprüngen, bei dem geforderten Tempo von 570 Metern/Minute lag die erlaubte Zeit bei 7:45 Minuten. Wie die Oberösterreicherin ihren voll fitten Fighting Line durch alle Klippen der Bergauf-Bergab-Strecke manövrierte und die festen Hindernisse bravourös bewältigte, war mehr als beeindruckend. Mit nur 2,4 Zeitfehlern aus dem Gelände arbeitete sich Lea Siegl auf Platz 16 vor.
Dass Lea Siegl nicht mehr in die Medaillenränge reiten kann, war ihr vor dem Start zur abschließenden Springprüfung klar, aber das angestrebte Endergebnis unter den besten 25 Teilnehmern wollte sie erreichen. Und das gelang ihr mehr als perfekt. Trotz zweier Abwürfe konnte sie sich erneut verbessern und schloss ihr Olympia-Debüt mit 47,00 Strafpunkten (32,60 Dressur, 2,40 Geländeritt, 12,0 Springen) auf Rang 15 ab. Zu dieser ausgezeichneten Leistung der jüngsten Olympiateilnehmerin kann man nur gratulieren! Fachleute sind sich sicher, man wird noch viel von Lea Siegl hören.