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Auch Herpes Virus bedroht Pferdsport in Österreich

Verantwortlicher Autor: Haas Wien/Österreich, 12.03.2021, 19:40 Uhr
Presse-Ressort von: Dr. Franz Haas Bericht 7856x gelesen
Herpes - Gefahr für Pferde
Herpes - Gefahr für Pferde  Bild: Haas

Wien/Österreich [ENA] Nach Corona der nächste Schock für Österreichs Pferdesport. Die aggressive Variante von Pferde-Herpes aus dem spanischen Valencia hat sich bis nach Österreich ausgebreitet. In Tirol sind bereits 14 Tiere betroffen. Nun soll untersucht werden, wie das Virus von Spanien nach Österreich kam.

Die Fédération Equestre Internationale (FEI) hatte bereits am 1. März nach dem Ausbruch des Virus bei einem Turnier in Valencia (ESP) einen 28-tägigen Stopp aller europäischen Pferdesportveranstaltungen verkündet. Diesem Stopp pferdesportlicher Veranstaltungen hat sich auch der österreichische Pferdesportverband (OEPS) angeschlossen und auch alle nationalen Pferdesportveranstaltungen untersagt. Nunmehr hat die FEI aufgrund des anhaltenden Ausbruchs der neurologischen Form des Equinen Herpesvirus (EHV-1) eine weitere zweiwöchige Verlängerung der Sperre aller internationalen Veranstaltungen auf dem europäischen Festland bis zum 11. April 2021 verhängt.

Die verlängerte Sperre gilt für alle Länder, in denen bis zum 11. April internationale Veranstaltungen anstehen, also Österreich, Belgien, Spanien, Estland, Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Polen, Portugal und Schweden. Die FEI empfiehlt erneut allen nationalen Verbänden dringend, ihre nationalen Veranstaltungen abzusagen, um die Bewegung der Pferde zu minimieren. FEI-Generalsekretärin Sabrina Ibáñez meint wörtlich: "Wir können EHV nicht ausrotten, da es in vielen Ländern endemisch ist, aber wir müssen zusammenarbeiten, um die Übertragung dieses speziellen Stammes zu minimieren, der bereits den Tod von 12 Pferden in Europa verursacht hat.

Alle ursprünglichen Kontaktpferde aus Valencia, Vejer de la Frontera und Doha sind bereits in der FEI-Datenbank gesperrt, aber die gesamte Gemeinschaft muss auf der Hut sein und ihre Pferde überwachen. Wir bitten alle in Europa ansässigen FEI-Athleten eindringlich, Reisen mit ihren Pferden während dieser verlängerten Sperrung zu vermeiden, da Reisen ein ganz klarer Risikofaktor ist." Wie allerdings das Virus nach Österreich kam ist derzeit völlig unklar. Keines der erkrankten Pferde auf dem Tiroler Hof war im Ausland auf einem Turnier und es sind auch keine neuen Tiere in den betroffenen Stall gekommen. Einen Zusammenhang mit dem Herpesvirus in Valencia schließt der Leiter der Tiroler Landesveterinärdirektion, Josef Kössler daher aus.

Weitere Laborergebnisse sollen aber die absolute Gewissheit bringen. Wenn ein Pferd sich mit dem gefährlichen Herpes-Virus EHV-1 infiziert, kann es in den schlimmsten Fällen tödlich für das Tier enden. Die erkrankten Pferde kriegen hohes Fieber und haben manchmal sogar gewisse neurologische Ausfallerscheinungen. In extremen Fällen können die Tiere nicht mehr selbstständig stehen. Nachdem sich noch immer eine Vielzahl von Pferden im Ausbruchsland befindet hat jetzt die Behandlung der kranken Pferde und die sichere Rückführung gesunder Pferde in deren Heimatländer oberste Priorität.

Aber die gesamte Pferdefamilie ist sich einig: "Wir müssen uns alle darauf konzentrieren, nicht nur die FEI-Pferde zu schützen, sondern die gesamte europäische Pferdegemeinschaft." Menschen können sich zwar nicht anstecken, allerdings kann das Virus auch über Kleidung bzw. Ausrüstung auf die Tiere übertragen werden. Deshalb veröffentlicht die FEI auf dem speziellen EHV-1-Hub auch laufend Updates zu diesem Thema unter: https://inside.fei.org/fei/ehv-1.

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