Patricia Clough "Vom Vergnügen eine ältere Frau zu sein"

Wien [ENA] Das Buch der britischen Korrespondentin und Autorin Patricia Clough "Vom Vergnügen eine ältere Frau zu sein" reiht sich ein in die lange Liste von Büchern, die das Leben der "Best Ager" besingen, zu denen auch im Besonderen die Frauen gehören. Dass das nicht immer so gewesen ist wird klar, wenn man bedenkt, dass noch vor gar nicht so langer Zeit, die durchschnittliche Lebenserwartung bei fünfzig Jahren lag.

Erst die Verfügbarkeit von Medikamenten, besonders die der Antibiotika, haben die Sterblichkeit in allen Altersstufen drastisch gesenkt. Patricia Cloughs Buch ist teilweise sehr emotional geschrieben, enthält aber auch durchaus viele Studienergebnisse. In Interviews und interessanten Lebensgeschichten entsteht das Bild einer Schicksalsgemeinschaft von Frauen im 21.Jahrhundert, die zwar noch von den Vorurteilen und tief sitzenden Ängsten früherer Generationen geprägt sind aber in dem neuen Lebensgefühl von Freiheit und Verfügbarkeit von Zeit und materiellen Mitteln haben sie sich kleine Wohlstandsinseln an Gestaltungsmöglichkeiten geschaffen, die sie teilhaben lässt an den Schönheiten und Besonderheiten der Welt.

Die Autorin, geboren 1938, ist selbst eine ältere Dame, die weiß wovon sie spricht und die auf das Thema "Älterwerden" im Gespräch mit Freundinnen aufmerksam wurde. Dabei hat sie die eigenartige Hybris von körperlicher Veränderung und geistiger Regsamkeit freigelegt und daraus einen Ansatz entwickelt, der das Thema ganz frisch fasst und den Best Agern ein neues Lebensgefühl verspricht. In den Parks in denen einst unsere gebeugten Eltern und Großeltern mit Spazierstöcken gegangen sind, joggen jetzt glückliche Sechzigjährige schreibt Clough und "die bösen alten Hexen unserer Kindermärchen" verlieren auch langsam ihre Zauberkraft in einer Zeit, in der ein neues Bild der zweiten Lebenshälfte entsteht.