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Schwetzingen: Oldtimerromantik im Schlosspark

Verantwortlicher Autor: Erich Hein Schwetzingen, 20.09.2021, 08:27 Uhr
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Oldtimerromantik im Schlosspark
Oldtimerromantik im Schlosspark  Bild: Erich Hein

Schwetzingen [ENA] Kennen Sie Kurfürst Carl Theodor? Ich auch nicht, aber sein 1753 angelegter Garten mit kreisförmiger Gartenparterre, umgeben von geometrischen Blumenbeeten, eleganten Wasserspielen und verschwiegenen Heckenzonen, den kennen Oldtimerenthusiasten bereits seit 17 Jahren, den dort findet ...

die ASC-Classic-Gala Schwetzingen „Internationaler Concours d`Èlegance“ statt, jeweils am ersten Septemberwochenende. Exakt 160 Oldtimer aus den Jahren 1890 bis 1990 entführten dieses Jahr die Besucher in die Welt historischer Mobilität und faszinierender Technik. Ob Dampfwagen oder Elektroauto, kleine elegante Fahrzeuge oder Staatskarossen - die Ausstellung der Schmuckstücke bei Sonnenschein pur ließ keine Wünsche offen. Ob Bugatti, Lagonda, Maserati, Rolls-Royce um nur einige Marken zu nennen strahlten drei Tage lang mit der Sonne um die Wette.

Gleich beim Eingang gab es eine beeindruckende Ansammlung von Maybach- Fahrzeugen. Maybach feierte seinen 100. Geburtstag. Besonders die Autos aus der Zeit der Zwanziger- und Dreißigerjahre waren fast im Dutzend versammelt, von denen ein SW 38 Kabriolett von 1937 sogar den ersten Preis der Klasse 1 erhielt. Ein Spezialrennwagen von 1920 mit 23 Liter großen Sechszylinder- Motor und Kettenantrieb sorgte hingegen für sehr viel Aufmerksamkeit. Ein weiteres Jubiläum, das in Schwetzingen gefeiert wurde waren 60 Jahre Jaguar E-Types. Der 1961 vorgestellte Sportwagen ist wohl der beliebtesten Klassiker aller Zeiten.

Zu bestaunen war eine kleine Auswahl dieses Klassikers mit einem sehr frühen Cabriolet. Ob nun 1915, 1916 oder 1921 man weiß nicht genau wann der Karosseriebauer Ghia seine Geburtsstunde hatte, aber egal, man nahm einfach das Jahr 1921 und schwups feierte man den hundertsten. Im Mittelpunkt stand ein Chrysler Spezial GS1 von 1954. Diese Coupés stammt aus einer Mini- Serie, einer von 50, der im Auftrag von Chrysler an Ghia ging. Nicht nur der prächtige Hintergrund des Schlosses, sondern seine Schönheit, Ausstrahlung und Eleganz in hellblau- metallic brachte die Jury dazu den Chrysler als „Best of Show“ zu bewerten. Auf den Plätzen zwei und drei landeten ein BMW Vignale 1938 und ein Bentley 4,25 Liter von 1936.

Unter den Gewinnern in den verschiedenen Kategorien war unter anderem ein blauer Renault Topede NN von 1924, ein zwölf Zylinder- Packard der sogar mit zwei Auszeichnungen wieder nach Hause fahren konnte und ein Renn- Alfa Romeo 6 C mit extraorbitanten Rundungen. Ein absolutes Highlight war jedoch ein „Sensations- Scheunenfund“. Hierbei handelte es sich um einen Mercedes- Benz Typ 300 „Mannheim“ mit 55 PS und einer Laufleistung von nur 24375 Kilometern. Die damaligen Anschaffungskosten beliefen sich auf 13.800 Reichsmark. Von diesem Typ wurden zwischen 1926 und 1928 nur 3854b Exemplare im Mercedeswerk Mannheim gefertigt, deshalb auch die Bezeichnung.

Dieses Fahrzeug ist vermutlich weltweit der letzte „Mannheim“ im unrestaurierten Originalzustand mit guter Substanz. Eine Besonderheit der Classic- Gala ist es, dass man auch Fahrzeuge sieht, die noch vor 30 oder 50 Jahren auf unseren Strassen unterwegs waren. Ob Mercedes- Benz 170 V, VW K70 oder Ford Taunus 10 M auch „Buckel“ genannt, ließ so manche Kamera klick machen. Auch die Kleinsten der Kleinen waren wieder vor Ort.

Die Fraktion Fiat mit den Modellen wie 500, 600 und 850 stark vertreten. Natürlich durften Messerschmitt, BMW Isetta und Fuldamobil nicht fehlen. Wahre Raritäten etwas die Berlinetta von Monterosa auf Basis des Fiat 600 aus dem Jahre 1956 nach einem Design von Michelotti oder die komplett original erhaltene Fiat 600 Berlina von 1959 mit Zagato- Karosserie. Im Rahmen des 9. US USCCC Classic Car Concours, zeigte sich der Chevrolet, auch schon seit 110 Jahren auf dem Markt, erstaunlich jugendlich.

Das hatte auch mit der besonderen Stimmung mit Musik und Verpflegung in Form von Hot Dogs und Fritten im amerikanischen Teil der Classic-Gala zusammen. Hier wurde ein roter Plymouth Fury Convertible von 1960 zum „Best of Show“ gewählt. Ford Mustang III Hardtop von 1973 und einem Chevrolet Independence aus dem Jahr 1931 folgten auf Platz zwei und drei. Kurfürst Karl Theodor hätte seine war Freude an diesem Event gehabt. Tolle Oldtimer, begeisterte Besucher, hoch zufriedene Aussteller und der Sonnenschein mit Temperaturen um die 25 Grad in einem Park der seines gleichen sucht.

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