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IAA new MOBILITY 2021 - stets bemüht

Verantwortlicher Autor: SiSt24 EU München, 12.09.2021, 21:31 Uhr
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Blauer Himmel über der IAA new Mobility in München
Blauer Himmel über der IAA new Mobility in München  Bild: Stefan Siedler

München [SiSt24 EU] Wie Dinge sich doch ändern. Wer zur rechten Zeit auf die Welt kam und sich für Automobile begeisterte, kam um die IAA nicht herum. Der September in Frankfurt war immer der Treffpunkt für Neuigkeiten und für Leute mit Benzin im Blut. Die Aussteller ließen sich nicht lumpen und buchten gar eine ganze

Halle mit beeindruckenden Messeständen. Und das mit einer Steigerung von Jahr zu Jahr. Leider übersah der Organisator dabei, dass sich außerhalb der Messe die Bedürfnisse ändern. Und das mit Ansage. Namhafte Hersteller blieben der IAA fern. Und das war erst der Anfang. Interne Streitigkeiten innerhalb des Veranstalters, Besorgnis erregenden Aussagen seitens der Kommunalpolitik, verbunden mit medienwirksamen Protesten besiegelten das Einfachweiterso. Somit stand alles auf dem Prüfstand. Als erstes wechselte man den Standort nach München und schließlich auch noch den Namen. Mit IAA Mobility sollte alles besser werden. Nur das allein reichte nicht. Namhafte Hersteller, die unsere Straße säumen, blieben dem Neustart fern.

BMW i4
ORA Cat
Ford Mustang E

Zum neuen Konzept zählten jetzt auch E-Bike Hersteller, die sich eigens in 2 Hallen ihre Produkte präsentieren. Diese konnten die Besucher auf dem Außengelände auch testen, leider auf schotterstaubige Umgebung. Das hinterlässt bei jedem Wetter unschöne Spuren. Nebendran wurde immerhin ein Bike-Park auf die Beine gestellt, der hier keine Wünsche übrigließ. Kombiniert wurde die neue IAA mit einer großen Auswahl an halbestündigen Probefahrten mit frischen, aktuellen Modellen. Wenigstens hier wurde an alte Zeiten angeknüpft, die Fahrten waren schon Anfang der Woche ausgebucht. Das Personal, das die Probefahrt begleitet, war aber heillos überfordert. Grunddaten zum Fahrzeug mussten zu mindestens in meinem Fall gegoogelt werden.

Und als schließlich mir eine Buchung für ein Verbrennerfahrzeug im Ioniq 5 angeboten wurde, war der Zeitpunkt gekommen, dem ein Ende zu setzen. Mit der Messe wurden nicht nur die Aussteller weniger, auch der gebuchte Platz schrumpfte. Das hatte zur Folge, dass die Schlangen bei BMW, Mercedes und VW lange Wartezeiten mit sich brachten. Anders war das bei den beiden chinesischen Herstellern, die sich in Sachen Ausstellungsplatz nicht lumpen ließen und Hoffnungen in den deutschen/europäischen Markt setzen. Um die Hallen zu füllen, wurden dann viele Zulieferer akquiriert, die den Sinn einer Publikumsmesse nicht verstanden haben. So hatte MOBIS einen abgesperrten Bereich, nur für Kundschaft!?!

Baustelle bis nicht mal 24 h zum Messestart
Andrang am Messeeingang
der Microlino

Die Ausstellung war so geheim, dass Fotos nicht erlaubt seien, hielten aber die Absperrung so niedrig, dass jeder ohne große Hindernisse einen Blick reinwerfen durfte. Erstmals fand die IAA auch außerhalb der Messehallen statt. Die Innenstadt Münchens wurde umgekrempelt, Straßen gesperrt und ließen einen Hauch alter Zeiten aufleben. Während Kollegen von dem Tag schreiben, an dem der Verbrenner starb, gucken andere einen Schritt weiter. Und was da ausgestellt wird, ist mit der Zukunft des Verkehrs schlecht vereinbar. Der Smart z.B. – einst ein Fahrzeug, das bezeichnend für die neue Definition eines „Elefanten-Rollschuh“ stand und geflügelte Worte wie

breiter, höher, schwerer: Smart
Innenraum Smart
Fett, klobig, Übergewichtig: Maybach

„der hört sich an, als würde er nur auf 3 Zylinder laufen“ prägte, soll nächstes Jahr doppelt so lang sein und 30 % höher. Immerhin elektrisch. Elektrisch sind dann auch die Neuankündigungen: schwerer, größer, teurerer – am Rande des Übergangs zur Nutzfahrzeugmesse. So funktioniert keine Verkehrswende. An einem anderen Platz werden die wenigen, neuen Limousinen unter freiem Himmel ausgestellt. Bei Regen wurden dann die Fahrzeuge verschlossen. Mit der Begründung, da regnet es dann rein. Aha! Wenig Fingerspitzengefühl zeigte dann auch noch der Stand des Flughafens München. Mittels selbstgebastelten Papierflieger durften die Besucher dann auch das Loch in der Wand mit dem Flieger treffen.

Auch am Samstag, den 11.09. Schließlich bleibt das Prädikat: Der Veranstalter war stets bemüht. Unterstrichen wird das Fazit auch noch mit dem Umgang der anderen Seite, der IAA Gegner. Wie begegnet man dem Halbleiter-Engpass, wo bleiben Energieversorger, Energieerzeuger, wie werden den Ladeproblemen entgegen treten? Es gibt viel zu tun - ob die IAA Mobility 2023 die Leitlinien vorgibt bleibt abzuwarten.

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